Die Spiele in Pfarrwerfen waren ja fast immer außerhalb der Norm – eigenartige Spielverläufe, sehr oft viele Tore, fast immer ein Elfmeter, robustes bis teilweise überhartes Spiel der Heimischen und ein lautstarkes, mitunter auch nicht immer sportlich faires Publikum.
Aber der Reihe nach – die Aufstellung mit Wagner Joel im Tor, nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Költringer Jonas geht Illek Jonas hinten rechts in die Viererkette zu Munter Daniel (ersetzt den ebenfalls verletzten Manglberger Daniel), Baier Raphael und Reith Stefan. Davor Strasser Mo auf der Sechserposition, das Mittelfeldquartett mit Maier Kilian, Buchwinkler Flo, Biribauer Berni und Gappmaier Pascal, ganz vorne Rösslhuber Luki. Der Spielbeginn um 11.00 Uhr tat uns nicht sonderlich weh, der Rasen leicht nass und in einem Topzustand. Nach zwanzig Minuten haben wir auf Höhe der Mittellinie linksseitig keinen Zugriff, ein Ball kommt zwischen Verteidigung und Tormann in unseren Strafraum, der Pfarrwerfner Miller Tom geht dazwischen und bringt das Leder irgendwie im Kasten unter, früher Rückstand zwar, sollte uns aber nicht weiter stören. Vielmehr störte die Gangart einzelner Spieler der Heimischen, allen voran der Kapitän. Denen hatte man wahrscheinlich nicht gesagt, dass man mit dem Fuß einen Ball spielt und nicht auf den Gegner eintritt. Der Leidtragende sollte Biribauer Berni werden, ihm wurde versprochen, auch seine zweite Zehe zu zerstören. Der Schiri bekam von alldem natürlich nichts mit, mitunter ließ er gerade in dieser Phase sehr hart spielen, ohne einzugreifen. Ein paar Minuten nach der Führung der Heimischen geht Maier Kilian über rechts durch, spielt auf Rösslhuber Luki und der versenkt ohne Freundschaftsgedanken zum Ausgleich. In der 35. Minute ein Freistoß aus knapp 20 Metern, Baier Rapha versenkt knochentrocken und unhaltbar zur 2:1 Führung für Berndorf. Aus dieser Distanz ist Rapha derzeit beinahe ein Torgarant. Dann trat wieder der Kapitän der Pfarrwerfner in das Blickfeld – das xte Mal stieg er Biribauer auf die Füße, Berni stößt ihn mit beiden Händen von sich weg. Sehr theatralisch fällt dieser um, der Schiri hatte nichts gesehen und auf einmal steht der Linienrichter auf der Tribünenseite wie die Freiheitsstatue von Pfarrwerfen mit der Fahne nach oben da. Ein paar Schreihälse aus den Zuschauern hatten eine Tätlichkeit reklamiert, mit doch einiger Verzögerung meldet er sich dann beim Hauptschiri an und erzählt ihm dann wahrscheinlich, was ihm von oben herunter zugeschrien wurde. Kurze Beredung und dann überraschend die rote Karte für Biri. Sehr bitter, weil das nichts mit einer Tätlichkeit zu tun hatte, sondern als eine Abwehrhandlung gewertet werden sollte.
Wie stark sich Berndorf derzeit als eine kompakte Einheit präsentiert, bekamen die Pfarrwerfner dann auch in der zweiten Halbzeit zu spüren. Natürlich versuchten sie mit einem Mann mehr noch einmal anzuschieben, es fehlte allerdings an der fußballerischen Qualität und ihre teilweise übertriebene Kampfkraft war dann auch einmal nicht mehr da. Zu clever und geschlossen war Berndorf an diesem Spieltag. Maier Kilian lupft in der 66. Minute den Ball über den zu weit vor dem Tor stehenden Goalie zum 1:3 ins Netz, sein bereits vierter Saisontreffer. In der 81. Minute wird noch Gappmaier Pascal im Strafraum zu Fall gebracht, Elfmeter für Berndorf. Baier Rapha verwandelt staubig und unhaltbar zum 1:4, er zählt derzeit bei den ruhenden Bällen wohl zu den stärksten Spielern in der Liga, Saisontreffer Nummer 7. Janik Lindner kommt für Gappmaier Pascal und Janik wird dann bald darauf in der gegnerischen Box umgemäht, daher in der 87. Minute dann nochmals Penalty für Berndorf. Baier verzichtet und gibt sportlich an Rösslhuber Luki ab, auch er verwandelt unhaltbar, Endstand 1:5, Saisontreffer Nummer 10 für ihn. In der Schlußphase kommen noch Thalmayr Mario und Baumgartner Andi zu Kurzeinsätzen, sie ersetzen Maier Kilian und Rösslhuber Lukas.
Zusammenfassend war es eine starke Mannschaftsleistung trotz langer Phase in Unterzahl, der bevorstehende Ausfall von Biribauer im Hinblick auf das kommende Schlagerspiel gegen Neumarkt tut weh. Letztendlich sind aber auch die Schiedsrichter gefordert, gerade auf solche Spieler vermehrt zu schauen und sie zu schützen. Diese Schlüsselspieler gibt es in beinahe jeder Mannschaft und die sollen nicht zum Freiwild für jene werden, die unter Fußball eine ganz andere Sportart verstehen und auf den Gegner nur eintreten und ständig provozieren. Respekt und Fair Play sind auch in diesem Punkt mehr denn je gefragt.
Werner Baier