Ein Schritt nach vorne, einer zurück

16. August 2019

Unsere Reserve trat auch am zweiten Spieltag gegen St. Michael dominant auf und ließ den Ball gut laufen. Michi Angerer sorgte per Elfmeter für die frühe Führung, kurz vor der Pause erhöhten Max Kreiseder und David Rausch auf 3:0. Unsere Burschen hielten auch danach das Tempo hoch und Hansi Stockhammer besorgte mit einem Traumtor den 4:0-Endstand. Coach Chris Bruckmoser war dementsprechend gut gelaunt und meinte scherzhaft, dass die KM dieses Mal wohl nicht sieben Tore mehr als seine Elf erzielen werde.

Michi Graf veränderte seine Mannschaft nur auf einer Position: Manuel Maislinger rückte für Hansi Stockhammer in die Startelf. Maisi bekam Luki Rösslhubers Platz im Mittelfeld, weshalb Luki im Sturm begann und Jules Gerhartinger den rechten Flügel besetzte. Unsere Elf machte im Prinzip da weiter, wo sie in der Vorwoche aufgehört hatte: Wir schnürten die Gäste mit tollem Ballbesitzfußball in ihrer Hälfte ein. Doch die defensiv- und zweikampfstarken Lungauer machten es uns nicht leicht. Zwar kamen sie kaum zu Chancen, aber sie standen hinten wirklich gut. Nach einer guten halben Stunde legte sich Phil Köhler einen Eckball zurecht, als ihm Berni Rösslhuber zurief: „Wie im Training!“ Und so brachte Phil den Ball „wie im Training“ zur Mitte, wo Luki „wie im Training“ am Höchsten stieg und einnetzte. Wir gingen mit der Führung in die Pause und Gappo legte in Minute 58 den nächsten Kopfballtreffer nach. Die einzige richtige Möglichkeit der Gäste entstand, als sich Tobias Probst unter Druck verdribbelte, doch sonst hatte unser starker 16-jähriger Goalie nichts zu tun. Ganz im Gegenteil zu seinem 17-jährigen Pendant Dominik Glabatsch, der mehrere Topchancen entschärfte. Phil Köhler erzielte kurz vor Schluss das 3:0 und unsere Jungs hatten bewiesen, dass sie Michi Grafs System auch gegen einen stärkeren Gegner umsetzen konnten.

Doch die erste richtige Härteprobe erwartete sie fünf Tage später im Derby in Henndorf. Die Wallerseer hatten sich gut verstärkt und man munkelte, dass sie eine der stärksten Mannschaften der Liga seien. Zunächst setzte jedoch unsere Reserve mit einem 5:1 ihren Erfolgslauf fort. Julian Haberl schlug bereits in Minute 4 zu; dank Daniel Hampel, Michi Angerer und Max Kreiseder führten wir nach einer halben Stunde mit 4:0. Thomas Dornetshumer erzielte in der zweiten Halbzeit den Henndorfer Ehrentreffer, dann trug sich Max Kreiseder erneut in die Schützenliste ein. Außerdem kam Rückkehrer Matthias Schubert zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz.

Da Gappo wegen einer Muskelzerrung ausfiel, musste Michi Graf wieder etwas rotieren: Manuel Maislinger lief neben Luki Rösslhuber im Zentrum auf, während unsere Offensive aus Phil Köhler, Jules Gerhartinger und Hansi Stockhammer bestand. Bei Henndorf wiederum standen mit Basti Egger und Stefan Bachner zwei ehemalige Schwarz-gelbe in der Startelf. Die Grün-weißen ließen sich von unserem Ballbesitzspiel nicht beeindrucken, sondern pressten extrem hoch und zwangen uns immer wieder zu Fehlern. Wir kamen kaum dazu, unser Spiel aufzuziehen. Es entwickelte sich eine offene und hitzige Partie, in der sich Tobias Probst gleich zu Beginn mit einer tollen Parade auszeichnen musste. Phil Köhler wurde früh böse gefoult, doch Schiedsrichter Reinhard Fuchshuber ließ weiterspielen…

Unsere erste dicke Chance entstand aus einer Standardsituation: Nach einem Foul an Luki Rösslhuber führte sein Bruder Berni den Freistoß schnell aus und spielte den Ball in den Lauf von Julian Gerhartinger, der jedoch knapp danebenschoss. In der 30. Spielminute fiel dann nach einer Ecke das 0:1, als Luki Rösslhuber mit einem magischen Fallrückzieher zuschlug! Die Hausherren reagierten darauf, indem sie vor der Pause den Druck brutal erhöhten, aber es gelang ihnen kein Tor.

Michi Graf brachte zu Beginn der zweiten Halbzeit Flo Egger für den offenbar angeschlagenen Julian Gerhartinger. Hansi Stockhammer wurde zur Sturmspitze, während Flo nun den rechten Flügel besetzte. Was nun folgte, war ein Thriller sondergleichen in mehreren Akten…

Die Henndorfer kamen druckvoll aus der Kabine und forderten schnell einen Elfmeter, doch Schiedsrichter Fuchshuber entschied stattdessen auf Stürmerfoul durch Basti Egger. Eine brenzlige

Situation… Kurz darauf entschärfte Henndorf-Keeper Attila Binges mit einer Glanzparade einen Hammer von Hansi Stockhammer. Dann rächte es sich, dass Tobi Vatschger bereits in der ersten Hälfte eine gelbe Karte bekommen hatte, denn er schoss nach einem Foulpfiff den Ball weg und sah dafür die gelb-rote Karte. Michi Graf reagierte auf unsere Unterzahl, indem er Hansi Stockhammer für Flo Seidl opferte. Flo ersetzte Tobi, während Luki nun die Solospitze in einem 4-4-1 gab. Die Henndorfer nutzen die neu entstandenen Räume geschickt aus, um Gefahr zu erzeugen. Stefan Bachner erzielte in Minute 71 den Ausgleich und die Partie drohte endgültig zu kippen…

Daniel Manglberger kam für Phil Köhler in die Partie. Wenig später sprangen die Henndorfer jubelnd auf, doch Fuchshuber entschied auf Stürmerfoul, da Tobias Probst mitsamt dem Ball ins Tor gestoßen worden war. Anschließend hatten wir großes Glück, als Raphi Baier nach einer Tätlichkeit nur die gelbe Karte sah. In der 81. Spielminute ging Maximilian Tittler ebenfalls vorzeitig duschen, doch unsere Verschnaufpause währte nicht lange: 60 Sekunden später schoss Raphi Baier nach einem Foul den Ball weg und folgte ihm schnurstracks in die Katakomben… Wir hatten uns damit erneut selbst geschwächt und die Henndorfer warfen noch einmal alles nach vorne. Am Ende erzitterten wir uns dank einer Mischung aus tollen Zweikämpfen und schlechten Henndorfer Abschlüssen das 1:1.

Unsere Burschen waren nach dem Abpfiff wütend auf sich selbst und ihre Leistung. Und das leider zu recht: Einerseits machten wir zu viele Fehler, um unser Spiel aufziehen, andererseits haben wir uns mit dummen und unnötigen Ausschlüssen selbst geschwächt.

Wir haben gesehen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt. Noch können wir unser Ballbesitzsystem gegen die stärksten Gegner nicht aufziehen, noch sind wir nicht gut genug, um mit hohem Pressing umgehen zu können. Aber immerhin: Wir haben mit Leidenschaft und Willen bei einem Mitfavoriten einen Punkt geholt, der noch wichtig werden könnte.

Wolfgang Rockenschaub

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