 … kann man mal verlier’n!
… kann man mal verlier’n!
Klingt überheblich?! Ist es aber nicht.
Denn was der Tabellenfünfte seit Wochen bietet, gehört zum Besten in der Liga. Topbesetzt in allen Formationen, angefangen mit der „tausendjährigen“ Verteidigung, über eine perfekte Mischung im Mittelfeld, bis zum „gefinkelten“ Sturm mit den Rösslhuber „Buam“. Und wenn alle Stricke reißen, dann pariert unser spielstarker Keeper alle möglichen und unmöglichen Bälle.
Nach zwei ebenso beeindruckenden wie wichtigen Siegen über Bergheim und Elixhausen, gastierte am Nationalfeiertag der Absteiger aus der Salzburger Liga und selbsternannte Titelkandidat Golling in der „WM Estriche-Arena“.
Vor Spielbeginn wurde der letzte Woche verstorbene Landesrat Sepp Schwaiger, der ein bekennender Ur-Berndorfer war, mit einer Gedenkminute gewürdigt.
Danach legten beide Teams lautstark und mit vollem Einsatz los. In der ersten Hälfte versuchten beide Mannschaften hauptsächlich über Kampf und Tempo ins Spiel zu kommen. Unsere Elf hatte das Geschehen unter Kontrolle und leichte Vorteile in der Spielgestaltung. Beide Seiten konnten aber keine Torgelegenheit kreieren. Und so dauerte es bis zur 23. Spielminute, bis Golling gleich mit dem ersten Schuss auf das Gehäuse von Joel Wagner das 0:1 erzielen konnte. Ausgerechnet der extrem starke Zweikämpfer, Balleroberer und Mann für alle Fälle, Flo Buchwinkler, war dabei durch einen fatalen Ballverlust am „Sechzehner“ unfreiwilliger Assistgeber für die glückliche und überraschende Führung für die Gäste.
Unsere Burschen waren davon allerdings relativ unbeeindruckt. In der 38. Minute entschied Schiedsrichterin Silke Hohenauer auf Freistoß für Berndorf. Unsere beiden Standard-Kunstschützen Rapha Baier und Marcel Holzmann platzierten sich vor dem Ball und ehe die Zuschauer Wetten abschließen konnten und der Torhüter der Tennengauer reagieren konnte, zappelte das Leder im Kreuzeck. Rapha hatte wieder einmal in seiner unnachahmlichen Art zugeschlagen. Das 1:1 war also ein gutes Resultat, um beruhigt zum Halbzeit-Tee in die Kabine zu gehen. Doch einer war damit nicht einverstanden. Berni Biribauer brachte das Spielgerät nach einem Diagonalpass von „Hoizi“ aus dem Bilderbuch gerade noch unter Kontrolle und schob in der Nachspielzeit den Ball trocken ins linke Eck ein. Ein idealer Zeitpunkt für die verdiente Führung.
Die Schwarz-gelben kamen mit Wolfi Gappmaier (für den gelbgefährdeten „Mongs“) und vollem Elan aus der Kabine. Jonny Illek zeigte sofort nach Wiederbeginn mit einem Kracher ins Außennetz an, wer der Herr im Haus ist. Dennoch musste der Tabellenzweite jetzt offensiver werden, um noch etwas Zählbares nach Hause mitnehmen zu können und kam dadurch zu Chancen. In Minute 61 wehrte unser Torhüter, pardon Hexer, mit einer unglaublichen Rettungsaktion die Größte davon ab. Er kratzte einen Schuss aus zwei Metern Entfernung mit einer unglaublichen Reaktion von der Torlinie. Hoizi und Rapha schalteten sich in der Folge immer mehr ins Offensivspiel ein und Luki erzielte zwei Tore nach Zuspiel von Janik Lindner und Bruder Berni. Beide Male hob der Assistent an der Linie jedoch die Fahne. Eine VAR-Überprüfung wäre interessant gewesen. Aber egal, denn unser Team dominierte den Gegner weiterhin und so kam das verdiente und entscheidende Tor zum 3:1 nicht überraschend.
Der für „Biri“ eingewechselte Daniel Bachmann setzte sich auf der rechten Außenbahn sehenswert durch und passte hinter die gegnerische Abwehrreihe. Die schöne Hereingabe schien jedoch ein bisschen zu nahe an Gollings Keeper Silvano Pilotto und damit unerreichbar zu sein. Doch Luki wäre nicht Luki, wenn er daraus nichts machen würde. Er beförderte die Kugel im Grätschen am Gollinger Schlussmann vorbei ins Netz und erzielte mit einem weiteren „Luki-Tor“ * die Entscheidung (76.). Blertan Gashi ersetzte in der 84. Spielminute Berni Rösslhuber, der wieder ein gewaltiges Laufpensum absolviert hatte.
Der Sieg war aufgrund der enormen Laufbereitschaft, der kämpferischen Leistung und der spielerischen Überlegenheit absolut verdient.
Nach dem Spiel trennte sich der SC Golling vom Trainerteam. Das hatte wohl tiefere Gründe als nur die Niederlage am Feiertag, denn…
…gegen Berndorf kann man mal verlier’n!
Wolfgang Rockenschaub
* “Luki-Tore“ sind Tore, die eben nur Luki erzielt.
P.S.: Sportchef Werner Baier war nach dem Match nicht überrascht, aber doch verblüfft, wie „Krake“ Daniel Munter mit seinen „Teleskopbeinen“ Bälle abwehrt und erkämpft.

