Nach den beiden Niederlagen in Bergheim war das Ziel klar: Gegen den ATSV mussten Punkte her. Doch diese Mission sollte sich als harte Nuss erwiesen.
Unsere 1b eröffnete mal wieder den Spieltag. Im Vergleich zum letzten Spiel veränderte sich die Startelf gleich sechs Mal: Markus Binder, Michi Pfund, Fabian Hadjiyski, Denis Zivkovic, Herbert Kohlbacher und Luca Kreiseder begannen statt Phil Strasser, Janik Lindner, Kilian Maier, Flo Buchwinkler, Mario Thalmayr und Wolfi Gappmaier.
Die „Stådinga“ waren uns zwar spielerisch unterlegen, dafür aber extrem bissig und kampfstark. So kam es, dass beide Teams hart um jeden Ball kämpften. Wir mussten früh tauschen. Marcel Buchwinkler kam nach 18 Minuten für den angeschlagenen Fabian Hadjiyski ins Spiel. Wir ließen den Ball gut laufen und kamen zu Chancen. Gleichzeitig wurden die pfeilschnellen Angreifer der Gäste bei gefühlt jedem Konter gefährlich. Zur Halbzeitpause stand es dennoch nur 0:0.
Wir wechselten in der Pause und brachten Alex Ondrik für Stefan Handl. Die Partie wurde immer rauer. Insgesamt verteilte Schiedsrichter Michael Kaps in den zweiten 45 Minuten fünf gelbe Karten. Zwei davon gingen leider an Luca Kreiseder. Unsere Nummer 10 sah zunächst nach einer hitzigen Situation mit Samir Ilic gelb, wenig später folgte die zweite.
Nun mussten wir also eine gute halbe Stunde in Unterzahl überstehen. „Überstehen“? Na ja, nicht wirklich. Denn während die Salzburger untereinander stritten und kaum Struktur hatten, ließen wir den Ball jetzt noch besser laufen. Andi Baumgartner war besonders gut drauf und zog den Ball förmlich an. Wir dominierten nun nach Belieben die Partie, der ATSV kam in Überzahl zu keiner einzigen nennenswerten Chance.
Es fehlte nur ein Tor. Und das kam spät, aber doch: Der eingewechselte Raphael Kolb erzielte in der 91. Spielminute den erlösenden Treffer! Zwei Minuten später stach der nächste Joker. ATSV-Keeper Stefan Trivic hatte seine Elf lange im Spiel gehalten, doch stand nun etwas zu weit vor dem Tor. Julian Haberl sah das, nahm Maß und überhob ihn mit einem traumhaften langen Heber! 2:0 – und ein heißer Kandidat für das „1b-Tor des Jahres!“ Jetzt gab es kein Halten mehr! Wir hatten diese heiße und intensive Partie gewonnen!
Coach Rösslhuber veränderte seine Elf auf zwei Positionen: Janik Lindner und Flo Buchwinkler betraten statt Pascal Gappmaier und Berni selbst (Verletzung beim Aufwärmen) den Platz.
Die „Erste“ des Stadtvereins war ähnlich wie die „Zweite“ zweikampfstark und schnell. Und dazu noch technisch versiert und taktisch gut eingestellt. Man merkte deutlich, dass ihr neuer Trainer Miroslav Bojceski aus talentierten Einzelkönnern ein kampfstarkes und aggressives Kollektiv geformt hatte.
Beide Mannschaften erspielten sich früh Chancen. Bei den Gästen gab Milan Jagodic früh einen „Warnschuss“ über unseren Kasten ab. Wenig später nahm Biri ATSV-Goalie und -kapitän Lazar Miodragovic den Ball ab und spielte ihn zu Luki. Der nahm die Kugel an und versuchte es mit seinem bekannten Schuss aus der Drehung, wurde dabei jedoch von drei Gegnern in die Mangel genommen. Wir hatten nach einer halben Stunde Glück, als die Salzburger nach einem Einwurf schnell umschalteten. Ihr Abschluss ging nämlich ganz knapp links an unserem Tor vorbei.
Stichwort Tor: Rapha ging wie gewohnt ins Mittelfeld vor und wurde dort gefoult. Wir kamen daraufhin zu mehreren Einwürfen und arbeiteten uns langsam nach vorne. Ein „First down“ nach dem anderen, sozusagen. Am Schluss landete das Leder bei Biri, der einen hohen Pass auf Luki spielte. Unsere 4 nahm den Ball elegant an, schoss erneut aus der Drehung – und dieses Mal eiskalt ins Eck! 1:0 nach 38 Minuten!
Doch 120 Sekunden später stand es bereits 1:1: Die Gäste führten einen Freistoß aus ca. 25 Metern halbhoch aus. Ein ATSV-Spieler duckte sich und die Kugel segelte an Freund und Feind vorbei ins lange Eck. Die erste Hälfte endete dann damit, dass ein Salzburger am langen Pfosten frei stand, aber dort das Zuspiel verpasste.
Die zweite Hälfte gehörte anfangs ebenfalls den Gästen, doch wir überstanden einen Freistoß und einen Konter. Dann kam erneut Biri nach einem Einwurf an den Ball. Dieses Mal zog er nach innen, deutete drei Mal einen Schuss an und bediente Mo. Unser Captain zog ab und der Weitschuss schlug wie mit dem Lineal gezogen rechts neben dem Pfosten ein! 2:1!
Die Gäste drangen bei der nächsten Aktion schnell in unsere Hälfte vor. Joel musste aus dem 16er herauskommen und konnte nicht mehr schnell genug zurück laufen. Der Kasten war leer, doch ein Angreifer des ATSV traf nur die Latte. Puh…
Die nächsten fünf Minuten zwischen der 70. und der 75. gehörten wieder uns. Erst ging der eingewechselte Pascal Gappmaier an seinem Bewacher vorbei und flankte zu Flo Buchwinkler, der den Ball jedoch nicht aufs Tor brachte. Dann ging Biri im Strafraum zu Boden, doch Reinhad Marcinko sah dabei kein Foul. Als nächstes brach Pascal an die Grundlinie durch und bediente Luki, dessen Schuss nicht das Ziel fand.
Dann setzte sich Biri wieder gegen seine Gegenspieler durch und deutete erneut ein paar Mal einen Schuss an. Damit trickste er auch Keeper Miodragovic aus und bediente Jony Illek, der überlegt abschloss. 3:1 und der dritte Assist von Biri!
Die „Stådinga“ drängten nun noch mehr auf ein Tor. Fünf Minuten vor Schluss hatte Srdan Lazarevic den Anschlusstreffer am Fuß, schoss aber daneben. In der Nachspielzeit bekamen der ATSV einen Freistoß ganz knapp vor dem Strafraum zugesprochen und Joel musste sich erneut auszeichnen.
Der Schlussstrich gehörte jedoch Kilian Maier und Rapha. Kilian zündete gefühlt nicht den Turbo, sondern den Raketenantrieb. Er ließ zwei Gegenspieler wie Schnecken aussehen und wurde erst vom dritten gestoppt. Nummer 3 war allerdings Miodragovic im 16er. Deshalb legte sich Rapha den Ball am Elfmeterpunkt zurecht und bugsierte ihn humorlos ins rechte Eck.
Somit gewannen wir das zweite Match des Tages mit vier Treffern von vier unterschiedlichen Spielern und drei Assists von Biri. Insgesamt fiel unser Sieg wohl ein bisschen zu deutlich aus. Aber darüber haben sich die Bergheimer in der Vorwoche auch nicht geärgert.
Next up: zwei schwierige Auswärtsspiele in Pfarrwerfen und dann der Schlager gegen Neumarkt.
Wolfgang Rockenschaub