Nach dem 3:1-Auswärtssieg in Grödig wollten unsere Burschen zuhause gegen den SC Mühlbach den nächsten Dreier einfahren.
Unser Trainerduo musste auf Wolfi Gappmaier und Jonas Illek verzichten. Die Elf, die kurz nach 18:00 Uhr den Platz betrat, war dennoch sehr gut besetzt: Joel Wagner stand zwischen den Pfosten, die Abwehr vor ihm bestand aus Stefan Reith, Rapha Baier, Berni Rösslhuber und Patrick Altendorfer. Matthias Rainer gab im 4-3-3 den Sechser, Berni Studener und Dani Manglberger waren die Achter. Der Sturm bestand aus Kapitän Mo Strasser, Luki Rösslhuber und Dani Mair.
Die Partie begann verhalten und recht ereignislos. In der 18. Spielminute schalteten wir nach einem Angriff der Pinzgauer schnell um, der tolle Schuss von Luki ging jedoch leider an die rechte Stange. Luki war in den nächsten sechs Minuten an zwei Halbchancen beteiligt, die wir nicht gefährlich zu Ende spielen konnten. In Minute 27 brachte ein Angreifer der Mühlbacher den Ball aus nächster Nähe nicht aufs Tor. 60 Sekunden später kamen die Gäste zum nächsten Abschluss. Einer von uns warf sich in den Schuss, die Mühlbacher legten den nächsten nach und wir konnten diesen ebenfalls irgendwie klären. Diese Szene erinnerte fast an einen Flipperautomaten. Der Stangenschuss von Luki sowie die beiden Szenen des SCM waren die größten Torchancen der ersten Halbzeit.
Berni und Dani wechselten zur Halbzeit nicht, nahmen jedoch eine kleine Umstellung vor. Unser System wirkte nun öfter wie ein 4-2-3-1, da entweder Mangs oder Berni Studener öfter nach vorne gingen. Joel bugsierte in Minute 53 irgendwie einen wuchtigen Freistoß gerade noch über die Latte, wenig später ging ein Abschluss der Gäste ganz knapp rechts an unserem Tor vorbei. Unsere Trainer brachten Flo Egger und Mario Huber für Dmair und Mangs. Flo besetzte nun den linken Flügel und Mo den rechten, Mario ging ins Zentrum. Diese Wechsel änderten leider nichts daran, dass in unserem Team viel Unruhe herrschte und dass sich das auf unser Spiel übertrug.
Luki kam in der 67. Minute bei einer Ecke nicht ganz an den Ball, eine Minute danach hielt SCM-Keeper Sascha Unterweger einen Schuss von Mario. Auf der anderen Seite des Spielfelds rannte Serkan Durmuş allein auf Joel zu, sein Abschluss ging jedoch ganz knapp am rechten Pfosten vorbei. Kurz darauf gewann Luki mittels Pressing das Leder und passte es zu Mo. Unser Captain spielte einen Doppelpass zurück zu Luki, der die Kugel zu Flo weiterleitete, der wiederum den Ball über das Tor jagte. Rapha und Berni gewannen an diesem Tag gefühlt jedes Kopfballduell und nahmen den Mühlbacher Angreifern viele Bälle ab. Das war leider auch notwendig, da wir hinten offen waren. Unterweger wehrte einen Freistoß von Rapha ab, dann probierte Berni eine weitere Variante aus: Der zuvor eingewechselte Mario Thalmayer bildete zusammen mit Luki ein Sturmduo, Mo ging auf die Zehn und es entstand ein offensives 4-1-3-2. Joel hielt einen Schuss von Johannes Schneider, dann begann die Nachspielzeit. Berni wechselte Dani Munter für Hias Rainer ein und rückte ins defensive Mittelfeld vor. Der Schlusspunkt dieser Partie war schließlich, dass sich Joel unter Druck an der Strafraumgrenze die Kugel schnappte.
Die Emotionen hätten nach dem Abpfiff nicht unterschiedlicher sein können. Während die Pinzgauer diesen Punkt gerne mitnahmen, waren unsere Schwarzgelben wütend und enttäuscht. Ihr Auftritt war schlicht nicht gut genug gewesen und trotz aller Umstellungen fanden wir kein Mittel, um die Gäste zu besiegen.
Ich ging zur Stiege vor der Kabine, wo Rapha saß und stumm in den Boden schaute. Ich sagte zu ihm, dass sie sich über diese Partie ärgern dürfen, aber dass am Samstag bereits die nächste Partie anstehe. Rapha ließ seinen Frust lautstark heraus: „Des bringt ma heid a nix!“
Wie recht er doch hat. Gebt genau dieser Wut am Samstag gegen Piesendorf ein Ventil.
Wolfgang Rockenschaub