Ein Spektakel zum Auftakt

7. August 2023

Glaubt nicht alles, was in der Zeitung steht. Entgegen eines Medienberichts haben wir nämlich sehr wohl schon gegen den FC Kaprun gespielt. Das zweite und letzte Duell war ein 1:1 im Pinzgau am 10.04.2011. Damals schon an Board: Dani Munter, Tom Haidenthaler und Ronny Holzhay bzw. Christopher Redl und Andreas Plaickner beim Gegner.

Unsere beiden Neuzugänge Kilian Maier und Janik Lindner standen gleich in der Startelf: Joel Wagner – Stefan Reith, Rapha Baier, Dani Manglberger, Jonas Illek – Kilian
Maier, Berni Rösslhuber, Mo Strasser (c); Janik Lindner – Luki Rösslhuber, Berni Biribauer.

Vier Tore in zwölf Minuten haben unsere Fans wohl selten gesehen: Luki Rösslhuber überwand mit einem Steilpass zwei Gegenspieler und bediente wunderschön Biri. Unser Heimkehrer umspielte FCK-Keeper Brian Dettenbeck und erzielte in Minute 4 seinen Premierentreffer! Die Freude darüber, im „Vorgarten“ seiner Eltern erstmals wieder zu netzen, war nicht nur zu sehen, sondern auch deutlich zu hören!

2 Minuten später brach Biri mit seiner enormen Dynamik wieder durch und war im Strafraum nur durch ein Foul zu stoppen. Rapha legte sich den Ball zurecht und schickte in gewohnter Manier den Goalie ins falsche Eck. Das Freistoßtor zum 2:1 ging auf das Konto unserer löchrigen Mauer, fällt aber unter „Betriebsunfall.“

Anschließend zeigte Kilian Maier seine Qualität, zog nach innen und schloss satt ab. Dettenbeck wehrte mit dem Körper nach vorne ab. Biri beförderte den Abpraller per Kopf zurück aufs Tor und ihr Torhüter war erneut zur Stelle. Der zweite Abpraller kam zu Luki, der wie so oft aus der Drehung ins lange Eck einschoss.

Nach diesen 12 Minuten war das Spektakel noch nicht vorbei. Im Gegenteil: Wir erhöhten den Druck sogar noch und kamen fast im Minutentakt zu guten Chancen. Biri erzielte in Minute 16 ein Abseitstor, dann bediente er mit einem Traumpass Luki. Dieser legte sich jedoch leider den Ball zu weit vor.

Zwischendurch kamen die Pinzgauer doch einmal vor unser Tor. Allerdings ging ihr Abschluss knapp links am Kasten vorbei. Als nächstes kam der Ball nach einer großartigen Kombination über beide Bernis zu Luki. Dettenbeck konnte seinen Schuss aber gerade noch an die Latte lenken.

Knapp vor der Pause bediente Biri mit einem Pass aus der eigenen Hälfte Luki „Usain Bolt“ Rösslhuber. „Usain“ setzte sich im Sprint gegen zwei Kapruner durch und spitzelte den Ball zum 4:1 ins lange Eck.

Nach dem Wiederanpfiff ging es Schlag auf Schlag weiter: Berni bediente mit einem super Heber seinen Bruder, der knapp scheiterte. Dann ließen Kilian, Mo, Luki, der eingewechselte Pascal Gappmaier und Biri Topchancen liegen. Luki meinte nach dem Spiel: „Ich habe da auf die Uhr geschaut und konnte nicht glauben, dass es immer noch 4:1 stand.“

In der Schlussphase bediente Joker Jonas Költringer Biri, der zum zweiten Mal elfmeterwürdig gefoult wurde. Rapha trat erneut an und wiederholte das Spiel mit dem Torhüter: anderes Eck, gleiches Ergebnis, 5:1. Danach kamen Dani Munter und Tom Haidenthaler neu ins Spiel, die ja bereits das letzte Duell miterlebt hatten. Das 5:2 war nur mehr Ergebniskosmetik.

Manche merkten an, dass bei Kaprun sechs Stammspieler gefehlt haben. Unser Spielertrainer Berni Rösslhuber war mit der Leistung seiner Burschen großteils zufrieden, sah aber noch Luft nach oben. Vor allem in der Chancenverwertung und bei den Gegentreffer.

Ich sage: „Das war ein starker Auftakt.“

Joel Wagner hatte nicht viel zu tun, war jedoch immer zur Stelle und gewohnt spielstark. Die souveräne Abwehr ließ fast nichts zu. Berni Rösslhuber und Mo dominierten das Zentrum während unsere beiden Neuzugänge Kilian und Janik auf Anhieb überzeugten. Das Zusammenspiel zwischen Luki und Biri war extrem vielversprechend. Hier könnte ein großartiges Sturmduo entstehen.

Die Kaderbreite sollte heuer eine unserer größten Stärken sein. Aus taktischer Sicht funktionierte unser Pressing wieder gut. Wir brachten den Ball souverän ins letzte Drittel und erspielten uns dort mit viel Kreativität eine Vielzahl an Chancen. Die Abläufe funktionierten teilweise wie blind, vor allem links und rechts des Strafraums. Die beiden Gegentore waren jedoch vermeidbar. Diese schlechte Chancenverwertung sollte uns allerdings nicht öfter passieren.

Wolfgang Rockenschaub

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