Das Heimspiel gegen die Grödiger Ib war, vorweggenommen, alles andere als langweilig. Die Gäste hielten nach fünf gespielten Runden bei neun Punkten und waren damit im vorderen Tabellendrittel zu finden. Berndorf mit einem Spiel weniger hatte sieben Punkte auf dem Konto, in den letzten beiden Partien wurden zwölf Treffer erzielt, man konnte zu recht was erwarten.
Von unseren Coaches gut eingestellt und vor einer Unterschätzung deutlich gewarnt, lief folgendes Berndorfer Team in der Startformation 4-1-4-1 auf: Strasser Phil – Költringer Jonas, Munter Dani, Baier Raphi, Reith Stefan – Strasser Mo – Illek Jonas, Gappmaier Wolfi, Rösslhuber Berni, Huber Mario – Rösslhuber Luki.
Aber schon die ersten Minuten machten deutlich, das wird anstrengend. Die jungen Grödiger zeigten sich bereits hier als äußerst spiel- und lauffreudig, zeigten keinen Respekt vor unserem, mit mehr erfahrenen Spielern besetzten Team und gingen auch relativ bald in der 6. Minute in Führung. Über links machten sie unsere Defensive auf, den Stanglpass verwertete ihr auffälligster Stürmer Malte Schorb ganz sicher und locker zum 0:1. Kann passieren, Kopf hoch und Brust heraus, noch nix dramatisches passiert.
Mit der frechen Spielweise unseres Gegners taten wir uns weiterhin schwer, daran änderte auch ein ganz starker Freistoß von Baier Rapha in der 17. Minute aus gut 25 Metern nichts, der Gäste Goalie fischte das Leder irgendwie aus dem Kreuzeck.
Von außen betrachtet, kamen wir nicht so richtig in die Gänge. Es fehlte uns der Spielfluss, die Leichtigkeit, vielleicht auch ein wenig die Ernsthaftigkeit. Unser Gegenüber war deutlich jünger, mag sein, dass deshalb im Kopf noch nicht auf Spielbetrieb umgeschaltet worden war. Wir waren nicht schlecht, aber es fehlte etwas.
In der 32. und 35. Minute schlug es noch zweimal sehr schmerzhaft bei uns ein, ein 0:3 in einer derart kurzen Spielzeit war jetzt ein richtiger Brocken geworden. Berndorf, was nun ? Über die Außenbahnen ging nix, im Zentrum war auch Grödig sehr gut bestückt und hier vor allem mit der Nr 23, Diallo. Die richtige Antwort gab Coach Rösslhuber Berni mit seinem Tor zum 1:3 in der 45. Minute selbst, das sollte der Startschuss zu einer furiosen Aufholjagd werden.
In der Pause wurde gewechselt, für Huber Mario kam Gappmaier Pascal und der brachte viel neuen Schwung. Bereits in der 56. Minute tankte er sich über links durch, sein Schuß wird noch geblockt, dann kommt Rösslhuber Luki zum Ball, der Tormann kann noch abwehren, letztendlich versenkt dann Gappmaier Wolfi das Leder zum 2:3 im gegnerischen Kasten.
Wir sind jetzt präsent, richtig gut im Spiel, was dann in der 65. Minute auch belohnt wurde: Pascal Gappmaier zieht über links unwiderstehlich in den Strafraum hinein und schließt zum 3:3 ab. Dieser Spielstand setzt trotz der hohen Temperaturen noch einmal eine enorme Energie frei, der Berndorfer Siegeswille ist erkennbar und spürbar. Die Belohnung für diesen Aufwand sollte in der 77. Minute kommen – einen Freistoß aus gut 20 Metern versenkt Baier Rapha unhaltbar zum 4:3. Mit weiterhin viel Aufwand bringen wir das Ergebnis über die Zeit, wieviel Kraft diese Partie allerdings gekostet hat, merkte man auch den „ Maschinen „ im Berndorfer Team an.
Das waren zwei grundverschiedene Hälften in unserem Spiel, letztendlich haben der Wille, die Routine, aber auch die körperliche Physis den Sieg gebracht.
Weiter geht’s am kommenden Samstag, 10.09.2022, 17.00 Uhr in Henndorf. Der Gegner zählt zu den absoluten Titelkandidaten, wenn wir an die zweite Hälfte anschließen können, wird’s mit Sicherheit wieder eine ganz spannende Angelegenheit.
Werner Baier