Wegen der enttäuschenden 2:4-Niederlage im Haunsbergderby war die heutige Partie gegen St. Michael eine richtungsweisende: Mit einem Sieg war ein Schritt in Richtung Tabellenmittelfeld möglich. Mit einem Unentschieden oder einer Niederlage wären wir wohl länger hinten drin festgesteckt…
Berni Rösslhuber schickte diese Elf aufs Feld: Phil Strasser – Stefan Reith, Rapha Baier, Dani Munter, Jonas Költringer – Mario Huber, Berni Studener, Mo Strasser, Jonas Illek – Luki Rösslhuber, Wolfi Gappmaier.
Wir gingen von Beginn an ins hohe Pressing und setzten die Lungauer unter Druck. Die Gäste standen deshalb in Minute 7 tief. Dani Munter hatte den Ball am Fuß und das Spiel vor sich, aber keine Anspielstation. Rapha schrie wiederholt: „Halt ihn!“ Dani tat genau das und ließ sich Zeit. Raphas nächstes Anweisung lautete: „Geh!“ Dani ging ein paar Schritte nach vorne und spielte einen langen Pass ins letzte Drittel. Gappo bekam ihn nicht, aber der zweite Ball landete bei Luki. Unser Goalgetter rannte sofort auf USK-Keeper Raphael Kocher zu und überhob ihn mit einem kunstvollen Lupfer – 1:0!
Zwei Minuten später musste Phil aus dem Kasten heraus eilen, Thomas König vergab jedoch die Möglichkeit zum Ausgleich. Wir machten es besser und legten nach: Berni Studener erkämpfte sich im letzten Drittel den Ball, ging kurz ins Dribbling und schloss ab. Kocher wehrte seinen Schuss ab, der zweite Ball landete jedoch erneut bei Luki. Unsere Nummer 4 baute mit diesem Abstauber eiskalt unsere Führung aus.
Die Gäste kamen danach zu zwei Chancen, scheiterten jedoch an ihrem letzten Pass bzw. an Phil. Jonas Költringer startete in unserer Hälfte ein Solo und lief bis zum gegnerischen 16er. Dort bugsierte er das Leder zu Luki, bekam es mit einem Fersler-Doppelpass zurück und schoss zum 3:0 ein! Die Gäste wurden nach unserem dritten Treffer offensiver und hätte durchaus ein Tor erzielen können. So lautete der Halbzeitstand 3:0.
Der Torreigen ging in der ersten Minute der zweiten Hälfte weiter: Jonas Illek bediente mit einer traumhaften Flanke Mario Huber, dessen Kopfball wurde jedoch von Kocher nach vorne pariert. Mario setzte wagemutig mit einem Flugkopfball nach und traf beim zweiten Versuch! St. Michael schoss wiederum nach 55 Minuten an die Stange.
Coach Rösslhuber nutzte unsere Führung, um unseren jungen Talenten Spielzeit zu geben. Mario Thalmayr und Noah Nobis – beide Jahrgang 2005 – kamen für Dani und Berni in die Partie. Der eine oder andere mag sich jetzt fragen: „Noah Wer?“ Noah Nobis, 17, Innenverteidiger, ein Talent und Neuzugang aus Seekirchen. Er legte ein tolles Debut hin, wirkte mit dem Ball am Fuß selbstsicher und spielte einige technisch anspruchsvolle lange Pässe.
Mario glänzte erneut mit seinem pfeilschnellen Antritt und mit seiner Abschlussstärke. Der Joker stach nach 120 Sekunden: Er sprintete nach vorne und nahm dank seines Speeds einen Steilpass an, den nur wenige erlaufen hätten können. Mario spitzelte den Ball an Kocher vorbei, sah eine Grätsche kommen und schloss so schnell ab, dass der Verteidiger zu spät kam. Als nächstes ersetzten Flo Egger und Julian Falk (Jahrgang 2006) Mario Huber und Gappo. Jonas Illek ging an zwei Gegenspielern vorbei und hätte selbst abschließen können, bediente aber uneigennützig Luki, der damit einen Dreierpack schnürte.
Diese Partie war ein Genuss! Tolles Pressing, super Abläufe nach vorne, gutes Passspiel und eine tolle Mischung aus erfahrenen Routiniers und jungen Talenten. Mario Huber sagte nach dem Spiel etwas, das mich an meinen Artikel vom 1. Spieltag erinnerte: „ Wenn wir unsere Leistung abrufen, sind wir für jeden schwer zu schlagen.“
Die Leistung war stark und die Intensität war hoch. Dennoch gibt es auch Punkte, an denen Coach Berni und sein Team arbeiten werden: Das Pressing funktionierte sehr gut, dennoch waren wir hinten zu oft zu anfällig. Und es mag zwar verrückt klingen, aber trotz des 6:0-Endstands hätte die Chancenverwertung besser sein können.
Das Wichtigste ist heute jedoch, dass wir dieses richtungsweisende Spiel auf imposante und dominante Art gewonnen haben. Wir haben den Anschluss an die Top 6 gewahrt und unsere Burschen konnten heute sehr viel Selbstvertrauen tanken.
Betretet in Pfarrwerfen mit einer breiten Brust den Platz und sorgt für das nächste Erfolgserlebnis.
Mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht,
Wolfgang Rockenschaub