Wir eröffneten die neue Landesliga-Saison mit einem Heimspiel gegen den SC Leogang. Leogang zum Saisonauftakt… war da nicht was? Richtig: Wir begannen die Meisterschaft 2021-22 ebenfalls gegen Leogang und verloren 2:4.
Heuer sollte natürlich ein besserer Start gelingen. Wir konnten den Kader nicht nur zusammenhalten, sondern auch in der Breite verbessern. Dani Mair hatte leider im Cup Pech und erlitt ohne Fremdeinwirkung einen doppelten Wadenbeinbruch. Somit trägt Dmair statt den Stutzen vorerst einen Gips…
Man sah sofort, worauf unser Trainerduo Berni Rösslhuber und Dani Munter in der Vorbereitung Wert gelegt hatte: Pressing, Gegenpressing und direkte schnelle Angriffe. Wir liefen die Pinzgauer großteils hoch an und gewannen dank guten Gegenpressings den Ball meist gleich zurück. Wenn wir ihn dann hatten, beförderten wir ihn mit weiten Pässen, Steilpässen, und Klatschen lassen schnörkellos in Richtung Strafraum. Klingt ein bisschen nach dem BVB unter Jürgen Klopp, oder?
Wenn das klappte, funktionierte unser Spielplan nach vorne und nach hinten gut. Wenn es nicht klappte… na ja, dazu kommen wir gleich…
Die Startelf sah im 4-4-2 so aus: Joel Wagner – Stefan Reith, Dani Munter, Rapha Baier, Flo Egger – Mario Huber, Berni Studener, Dani Manglberger, Mo Strasser – Wolfi Gappmaier, Luki Rösslhuber. Gappo ließ sich manchmal nach hinten ins Mittelfeld fallen, spielte aber in der Regel auf einer Höhe mit Luki.
In Minute 5 dribbelte Rapha als Innenverteidiger auf der linken Seite an einem Gegenspieler vorbei und passte in die Mitte. Ein Leoganger fing den Ball ab, verlor ihn aber sofort wieder an uns und wir leiteten einen Angriff ein. Anstatt ein Tor zu schießen, kassierten wir jedoch nach 15 Minuten eines: Wir brachten nach einer Ecke den Ball nicht aus unserem 16er heraus und Bernhard Eder nutzte das Gestocher aus. Wir ließen uns davon nicht beirren und zogen weiterhin unser Spiel auf. Unsere Schwarz-gelben kamen zu mehreren Chancen, ein Tor von Luki wurde wegen Abseits aberkannt. Die Rot-weißen vergaben ihrerseits in der 35. Spielminute einen Treffer, als ihr Schuss aus aussichtsreicher Position rechts am Kasten vorbei ging. Anschließend belohnten wir uns endlich selbst: Gappo erzielte in Minute 37 per Kopf den Ausgleich, Mario Huber brachte uns 60 Sekunden später in Front. Wir hätten zwei Minuten später bei einer Ecke die Führung ausbauen können. Auf der anderen Seite des Platzes vereitelte dafür Joel zwei Pingzauer Topchancen.
Coach Berni brachte in der Halbzeitpause Jonas Költringer für Flo Egger in die Partie. Der verletzte Leoganger Sebastian Lazzeri wurde derweil vom Roten Kreuz betreut.
Zu Beginn der zweiten Hälfte schien sich das berühmte Momentum zu drehen. Wir verloren die Kontrolle über das Mittelfeld und die Gäste erhöhten den Druck. Der Ausgleichstreffer der Rot-weißen in Minute 56 hatte damit jedoch nichts zu tun: Mario Gimpl legte sich den Ball ca. 25 Meter vom Tor entfernt für einen Freistoß zurecht. Bei uns standen die Mauer und Joel falsch, Gimpl nützte unseren Fehler aus und den Ball um die Mauer herum ins kurze Eck. Berni reagierte und wechselte durch: Jonas Illek, Pascal Gappmaier sowie er selbst ersetzten Dani Munter, Mario Huber und Mangs. Jonas gab nun den linken Außenverteidiger, Stefan Reith ging in die Innenverteidigung und Berni verstärkte das Mittelfeld. Wir kamen dadurch wieder zurück in die Partie: Luki traf in der letzten Viertelstunde nach einem Zuspiel von seinem Bruder trocken zum 3:2! Danach unterlief uns jedoch der nächste Fehler: Die Gäste brachten den Ball direkt nach dem Wiederanpfiff nach vorne, Lukas Herzog erzielte das 3:3. In der Schlussphase konnten weder die Leoganger noch wir nachlegen. Somit endete die Partie mit einem unzufrieden stellenden 3:3.
Unseren Burschen schmeckte es gar nicht, dass sie zwei Mal die Führung aus der Hand gegeben hatten. Damit sind wir wieder beim „Wenn“: Wenn unser Pressing funktioniert, sind wir gegen den Ball eine Macht und können jedem Gegner ein paar Tore einschenken. Das haben wir ja schon im Cup gegen Bergheim gezeigt. Wenn unser Pressing hingegen nicht funktioniert, dann haben unsere Restverteidigung und speziell unsere Innenverteidiger alle Hände voll zu tun…
Unsere Elf hat gezeigt, wie dominant sie heuer auftreten kann. Dass da noch ein paar Startschwierigkeiten und Probleme dabei sind, ist klar. Wenn wir diese beseitigen können, wird die Saison 2022-23 noch sehr interessant.
Also Burschen: Fleißig trainieren und im Haunsbergderby Vollgas geben. Ich freue mich auf die nächsten Spiele.
Wolfgang Rockenschaub