Der in der Frühjahrstabelle eher im hinteren Bereich angesiedelte Tabellenführer Neumarkt erwartet uns drei Runden vor Schluss schon zu einer Art von Show Down. Die Heimischen in der weit aus besseren Ausgangsposition, Berndorf fast schon zum Sieg verpflichtet, um weiterhin dran zu bleiben. Die Aufstellung im 4-1-4-1 mit ein paar Änderungen – Wagner Joel wieder im Tor, Binder Maki hat ihn in den beiden letzten Spielen sehr überzeugend vertreten, Illek Jonas, Manglberger Daniel, Baier Raphael, Reith Stefan; Strasser Mo nach seiner Sperre wieder auf gewohnter Position als Solosechser; Biribauer Berni, Rösslhuber Berni, Buchwinkler Florian und Baumgartner Andi; ganz vorne Rösslhuber Luki.
Beide Teams beginnen sehr vorsichtig, in der 9. Minute der erste Torschuss überhaupt durch Berndorfs Rösslhuber Luki. Wir übernehmen dann sehr augenscheinlich die Kontrolle über dieses Spiel, Neumarkt nur sporadisch und ungefährlich vor unserem Tor. In Minute 16 bringt Biribauer eine gute Flanke von rechts, Strasser Mo im Abschluss knapp drüber. In der 27. Minute bedient Rösslhuber Berni in der Mitte Luki, aus sehr guter Position wird aber nichts draus. Ein paar Minuten später bringt Illek einen Eckball von rechts, Rösslhuber Berni irgendwie mit der Hacke an die rechte Stange. Unsere rechte Seite ist allgemein aktiver und druckvoller unterwegs, links hinkt hier etwas hinterher.
Dann dreht sich der Spielfilm plötzlich in der 36. Minute: Wagner Joel schlägt unter Gegnerdruck einen Ball zu wenig weit weg, Neumarkts Kapitän Pecho fängt die Kugel ab und drückt aus gut 40 Metern drauf. Wagner kommt nicht mehr richtig dran, eigentlich aus dem Nichts liegen wir mit 1:0 im Rückstand.
Spielerwechsel in der Pause: Für den glücklosen Baumgartner kommt Maier Kilian ins Spiel, Kili sollte dann für wesentlich mehr Druck auf der linken Außenbahn sorgen. Das 2:0 kurz nach Wiederbeginn fällt zu einfach – Flanke von links in unseren Strafraum, Peric hält seinen Kopf hin, Tor. Auch in der Entstehung dieser Situation waren wir zu wenig nah dran. Die Spielanteile wandern jetzt einmal auf die Neumarkter Seite, daraus entsteht dann auch noch der dritte Treffer gegen uns. In der 62. Minute ist es wieder Pecho, er stellt auf 3:0. Das wird´s dann wohl gewesen sein, so wahrscheinlich die allgemeine Meinung. Ein Doppelwechsel in der 66. Minute, für Rösslhuber und Biribauer Berni kommen Lindner Janik und Wolfgang Gappmaier.
Nix mit das wird´s dann wohl gewesen sein, jetzt sollte es noch einmal ordentlich spannend werden. In der 67. Minute bringt Baier Rapha einen sehr guten Freistoß von links vors Neumarkter Tor, Rösslhuber Luki im Abschluss drüber. Es sollte der Auftakt für eine extrem starke Phase unserer Mannschaft sein. Nach einem Ballgewinn im Mittelbereich auf der rechten Seite wird Lindner Janik auf die Reise geschickt, sein Abspiel verwertet Maier Kilian staubtrocken zum Anschlusstreffer. Kurze Zeit später bereitet Buchwinkler Flo eine gute Möglichkeit für Lindner Janik vor, er scheitert letztlich am Neumarkter Goalie Jovic. In der 76. Minute eine Ecke von Illek und Rösslhuber Luki verkürzt per Kopf zum 3:2. Neumarkt scheint schwer angeschlagen, Berndorf versprüht jetzt eine ungeheure Präsenz. Die Zuschauertribüne ist sich einig, diese Partie drehen wir noch. Aber fast vom Anstoß weg fangen wir das 4.2 ein, saublöd, gerade in unserer ganz starken Phase. Wenn man All In geht, bleibt ein Restrisiko, aber die Mannschaft hat das genau richtig gemacht, alles oder nichts eben. Stefan Reith und Buchwinkler Flo verlassen das Spielfeld, Salfinger Benjamin und Handl Stefan kommen in die Partie. Berndorf versucht auch jetzt wieder alles, aber die Belohnung bleibt aus.
Es hat hier sicher nicht die bessere Mannschaft gewonnen, wir haben zusammengezählt zu viele gute Möglichkeiten ausgelassen, leider wieder einmal. Aber, auch bei einem 3:0 Rückstand haben wir uns nicht fallen lassen, sondern einen richtig beherzten Fußball gezeigt. In den beiden ausstehenden Partien gegen Tamsweg am kommenden Sonntag auswärts und Mühlbach/Pzg am darauffolgenden Samstag daheim werden wir das wieder auf den Platz bringen, vielleicht geht ja noch was.
Werner Baier