Derbys haben meistens andere Regeln, hier spielt der Tabellenstand kaum einmal eine Rolle, hier zeigen sich auch die Spieler manchmal von einer anderen Seite und das Zuschauerinteresse ist auch immer entsprechend hoch. Biribauer Berni, Gappmaier Wolfi und Munter Dani stehen verletzungsbedingt weiter nicht zur Verfügung, Strasser Moritz fehlt nach der fünften gelben Karte, die Aufstellung der Berndorfer beinahe unverändert. Im Tor Wagner Joel, die Defensivkette mit Illek Jonas, Manglberger Daniel, Baier Raphael und Reith Stefan, Rösslhuber Berni vor der Verteidigung, die zweite Reihe mit Lindner Janik, Buchwinkler Flo, Rösslhuber Luki und Baumgartner Andreas, in der Spitze dann noch Haidenthaler Thomas.
Der Tabellenstand sah Berndorf ganz eindeutig im Vorteil, die schwarz/gelben in der Region nach oben, die Antheringer in der Gegend nach unten und über dreihundert Zuschauer am Platz. Obwohl man sich schon lange kennt, ist die Anfangsphase eher als neuerliches Kennenlernen zu betrachten, es passiert nichts Großartiges. Nach etwa 15 Minuten kommt dann das erste Mal richtig Stimmung auf, Berndorf Goalie Wagner säbelt einen Antheringer am rechten Sechzehnereck um. Was für ein Aufruhr – natürlich wird die rote Karte gefordert, der Schiri gibt aber Abstoß. Gut für Berndorf. Antherings Dicker Maxi taucht hin und wieder vor unserem Tor, so auch in der 22. Minute – er kann sich sehr frei in unserem Strafraum bewegen, bringt dann von links noch eine Flanke vor unser Tor, den Kopfball kann aber Wagner Joel auf Raten entschärfen. Baier Rapha bringt in der 28. Minute einen guten Freistoß von links in den Strafraum der Heimischen, Buchwinkler Flo ist aber um ein paar Schritte zu kurz. Berndorf hat jetzt ein wenig die Oberhand gewonnen, in der 34. Minute steckt Haidenthaler Tom auf Lindner Janik durch, der kommt aber ein bisschen zu spät in den Bereich, wo es vielleicht weh tun kann. In der 39. Minute kommt Illek Jonas über rechts durch, seine Flanke wird von Haidenthaler übernommen und vom Gegner blockiert, Rösslhuber Luki scheitert abschließend am Antheringer Goalie Strasser. Kurz vor der Halbzeit nochmals Haidenthaler im Zusammenspiel mit Lindner, es bleibt aber beim torlosen Pausenstand.
Berndorf wechselt – für Baumgartner Andi kommt Gappmaier Pascal, wir bleiben weiter dran. In der 50 Minute bedient Haidenthaler Rösslhuber Luki, Keeper Strasser bleibt neuerlich Sieger. Das Spiel verflacht wieder, auch unter den Zuschauern kommt nicht wirklich Stimmung auf, es gleicht einer Feldmesse mit anschließender Heiligsprechung. Aber ab der 70. Minute sollte es dann doch noch zum Derby werden – nach einem Gestocher im Antheringer Strafraum klärt wieder Strasser. In der 72. Minute kann der Keeper nach einem Baier Schuss nur kurz wegschlagen, Rösslhuber Luki aus kürzester Distanz drüber. In der 74. Minute dann endlich die Führung für Berndorf – ein Schuss von Baier Raphael wird geblockt, der Abpraller kommt zu Rösslhuber Berni und mit aller Übersicht und Routine setzt der die Kugel ins Netz. Beinahe im Gegenzug der Ausgleich – über links kommt eine Flanke für unser Tor, Wagner Joel kann nur kurz wegfausten, Spasic Marko ist mit dem Kopf zur Stelle. Da haben wir in der Defensive nicht so gut ausgeschaut, neuer Spielstand 1:1. Der Linienrichter auf der Zuschauerseite wird massiv kritisiert, offensichtlich war es nicht sein erster Stellungsfehler, der Antheringer Ordnerdienst verhält sich bei der Konfliktregelung auch nicht gerade geschickt. Wieder ein paar Minuten später bringt Baier Rapha eine ganz saubere Flanke von links in den Strafraum, Buchwinkler Flo ist mit Köpfchen da, wieder die Führung für uns. Das werden wir jetzt wohl über die Runde bringen, leider nein. Wieder beinahe im Gegenzug führt Antherings Dicker das Leder in den Berndorfer Strafraum, Buchwinkler attackiert unglücklich, der Stürmer hat darauf gewartet, fällt richtig schön hin und der Schiri darauf herein, Elfmeter. Swetlik verwandelt, es steht jetzt 2:2. Berndorf wechselt durch, Maier Kilian kommt für Lindner Janik, Rösslhuber Berni und Haidenthaler Tom machen für Salfinger Benjamin und Handl Stefan Platz.
Es passiert nichts mehr, die letzten 20 Minuten waren richtig Derbystimmung. Berndorf deutlich verbessert gegenüber der Heimpartie gegen Hallwang und natürlich gab es Diskussionen über die Leistung des Schiedsrichterteams. Ja, es waren eigenartige Pfiffe dabei, aber letztendlich haben wir alles in eigener Hand gehabt. Die Leistung der Mannschaft war in Ordnung, allerdings haben wir zu viele gute Möglichkeiten verbraten.
Am kommenden Samstag empfangen wir den Tabellenführer Bergheim, die haben ebenso wie die meisten anderen aus den Top 7 auch noch nicht die richtige Schiene gefunden. Bergheim liegt in der Frühjahrstabelle mit 8 Punkten auf Platz 10, Berndorf mit 10 Punkten auf Platz 5. Eigentlich ist es ja auch wieder ein Derby in dem alles möglich ist.
Werner Baier